(von Johanna Spanbroek) 

Es war mal wieder so weit: Die nächste Runde des alljährlichen Netzwerkwochenendes wurde eingeläutet – dieses Mal in Kassel. Für mich war es das erste Mal, und obwohl ich als Teil des Orga-Teams bereits einen Blick hinter die Kulissen werfen durfte, war ich gespannt, was mich erwartete. 

Die Bahn hatte glücklicherweise nicht allzu viel Verspätung, und so kam ich am Freitagnachmittag in der Jugendherberge an. Schon vor dem Gebäude wurde man herzlich von einigen freiwilligen Helfern empfangen und bekam ein Zimmer zugewiesen. Nachdem man sich eine Garnitur Bettwäsche aus dem Keller geholt hatte, konnte man sein Zimmer auch sofort beziehen. Gleich nach dem Eintreten weckte das Zusammenspiel aus holzvertäfelter Decke, karierten Vorhängen, Hochbetten und warmer leicht stickiger Luft Erinnerungen an die Klassenfahrten früher. 

Wenig später war es dann schon an der Zeit für ein Picknick im gegenüberliegenden Park- dem Tannenwäldchen – mit Mandu, Korean Chicken und allerlei Salaten und Leckereien, die die Teilnehmer vorbereitet hatten. Dort versammelten wir uns also auf Picknickdecken und Bänken und man hatte beim Essen direkt Gelegenheit, neue Leute kennenzulernen und sich mit alten Bekannten auszutauschen. Ein kurzes Kennenlernspiel sorgte außerdem dafür, dass man auch über bisher Unbekannte wenigstens eine neue Sache lernte. 

Zurück in der Jugendherberge bekam jeder eine Goodie-Bag und ein T-Shirt, das man anschließend direkt mit dem Netzwerk-Logo bedrucken, aber auch individuell kreativ gestalten konnte. Dabei sind auch ein paar echte Kunstwerke entstanden. Den Abschluss des Tages bildete ein Bilderquiz mit deutschen und koreanischen Persönlichkeiten. Die Trefferquote war eher durchwachsen, aber der Unterhaltungsfaktor dafür umso größer. 

Am Samstag starteten wir mit einem vielseitigen Frühstück (besonders beliebt: der Knoblauchaufstrich) und einem Einführungsvortrag über das Netzwerk. Da diesmal neben den Teilnehmenden des Mentoring-Programms auch ausreichend Netzwerkmitglieder vor Ort waren, konnte sich im Anschluss jede AG selbst kurz vorstellen. Danach ging es in Kleingruppen ans Brainstormen zu verschiedenen Projektideen für das Netzwerk, wie beispielsweise ein interkultureller Austausch gestaltet oder neue Mitglieder gewonnen werden könnten. 

Die erste Workshoprunde begann direkt im Anschluss. Unsere Gruppe bastelte: Es wurden koreanische Kinderspiele gefaltet, geklebt, gebunden und geknetet. Sowohl das Basteln selbst als auch das Ausprobieren machten wirklich Spaß, auch wenn es teilweise sehr knifflig war. 

Nach dem Mittagessen stand eine Stadtrallye durch Kassel auf dem Programm, bei der wir kreative Gruppenfotos kombiniert mit kleinen Aufgaben und Herausforderungen machen sollten. Das Wetter – die Vorhersage für diesen Tag hatte dem Orga-Team etwas Kopfschmerzen bereitet – war unerwartet sonnig und heiß, sodass einige von uns die übrige Zeit für eine kleine Eis-Pause nutzten. Nach der Auswertung stand am späten Nachmittag dann der zweite Workshop an. Für uns bedeutete das, Selbstverteidigung koreanischer Art: Juk Cheon Do. Nach einigen schweißtreibenden Aufwärmübungen lernten wir, wie man sich mit bestimmten Bewegungsabfolgen gegen Messerangriffe verteidigen kann. 

Anschließend ging es mit dem Bus zur Location für das gemeinsame Abendessen, das von  der anderen Gruppe, die sich für den Kochworkshop eingetragen hatte, zubereitet worden war. Ob Gamja jorim, Gimbap, oder andere Banchan, es war wirklich alles sehr gelungen. Nach der Preisverleihung für die Punktbesten aus Quiz und Spielen begann man schließlich langsam gemeinsam aufzuräumen und zusammenzupacken. Die Luft für einen Filmabend war bei den meisten zwar schon raus, ein paar Unermüdliche trafen sich aber noch zu einem letzten, feuchtfröhlichen Umtrunk im Aufenthaltsraum. 

Am Sonntagmorgen hieß es dann: Frühstücken, aufräumen, aufräumen, aufräumen und auschecken. Trotz Müdigkeit war die Stimmung gut. Ich nehme von meinem ersten Netzwerkwochenende schöne Erinnerungen, interessante Gespräche, neue Eindrücke, neuen Input und neue Bekanntschaften mit. Es war toll, sich auch mal persönlich zu treffen und ich freue mich darauf, zu sehen, was das Netzwerk in Zukunft noch alles auf die Beine stellen wird.