Projekt Beschreibung

Jan Schmieder ist ein aufstrebender Regisseur, Filmemacher & Drehbuchautor der alles daran setzt seinen Traum in der Filmindustrie zu verwirklichen. Wegen seiner Affinität zu Asien, insbesondere Südkorea, hat er begonnen auch dort seine Karriere und sein Leben aufzubauen. Durch koreanische Regisseure wie Bong Joon-Ho, Park Chan-Wook und Lee Chang-Dong fand er den Weg ins koreanische Kino und die Inspiration für seine eigenen Werke.

Hallo Jan, vielen Dank, dass du dir die Zeit für das Interview nimmst. Möchtest du dich einmal vorstellen?
Ich heiße Jan, bin 22 Jahre alt, komme aus einer kleinen Stadt am Bodensee in Bayern und arbeite selbstständig als Filmemacher, Model, Drehbuchautor, Regisseur und sonstigen Bereichen in der Unterhaltungsbranche.

Und was hat dich vom Bodensee aus nach Korea verschlagen?
Als leidenschaftlicher Cineast bin ich großer Fan der asiatischen Filmindustrie und als ich schließlich das südkoreanische Kino für mich entdeckte und viel Gefallen daran fand, hat es etwas in mir bewegt. Es belebte meinen Traum vom Filme machen auf eine ganz neue Art und Weise, quasi meine ganz eigene Renaissance. Gleichzeitig war es auch die Einführung in die einzigartige koreanische Kultur und ihre anderen Kunstformen wie Musik, Fashion, Architektur oder das Essen & Kochen. Die Kunst steht bei mir an sehr hoher Stelle und das ist auch der Grund weshalb ich Koreaner so gerne mag. Ihr ganz besonderer Sinn für Kunst. Es macht mir endlos Spaß mit Koreanern zu reden, da ich das Gefühl habe immer etwas Neues dazu zu lernen oder etwas aus einer neuen Perspektive zu sehen. Wenn man Koreanern bei ihrem Handwerk beobachtet, egal was es ist, merkt man, dass sie alles mit viel Fingerspitzengefühl und großer Präzision bearbeiten und mit viel Schweiß und Blut trainieren, um ihr Bestes zu geben. Aus diesen Gründen traf ich die schnelle Entscheidung im Jahr 2022 nach Südkorea zu ziehen. Bisher habe ich auch keine Absichten meinen Hauptsitz zurück nach Deutschland zu verlagern.

Hattest du bei deiner ersten Koreareise einen Kulturschock?
Es gab keinen großen Schock, jedoch war ich doch überrascht wie kalt der Winter in Seoul ist. Meine Heimat liegt auf den deutschen Alpen und im Winter schneit es dort oftmals das halbe Haus hoch. Doch während Seoul weniger Schnee hat, ist die Kälte dafür umso frierender. Das scheint jeden zu stören, außer koreanische Schulmädchen die dann doch bei -15° im Rock herumlaufen. „Lieber fashionable anziehen, als warm sein“ lautet das Motto. Etwas was vielleicht nicht jeder nachvollziehen kann, aber auch sehr gut zu mir passt.

Fiel dir die Umstellung nach Korea leicht? Und hast du zur Vorbereitung auf deinen Umzug Koreanisch gelernt?
Ich lerne Koreanisch und spreche es genügend, um im Alltag gut klar zukommen. Ich habe TOPIK oder ähnliche Tests nicht gemacht, aber müsste ich mich selbst einschätzen würde ich mich irgendwo in die Mitte setzen. Wer nach Korea nur zum Urlaub kommt, dem rate ich nur Wörter wie „Hallo, Danke und Tschüss“ zu lernen. Solltet ihr jedoch hier wohnen finde ich es nur respektvoll die Sprache zu lernen, aber im Notfall kommt man hier meiner Meinung nach auch mit Englisch zurecht. Jedoch zweifel ich daran, dass jemand der an Korea interessiert ist, nicht Koreanisch lernen möchte. Ihr alle wollt doch endlich K-Dramas ohne Untertitel gucken ^^

Du bist director und Drehbuchautor. Wie bist du dazu gekommen? Und warum hast du damit angefangen?
Schon als kleines Kind habe ich Filme mit meinem Nachbarn zusammen gemacht. Er war immer der Sportliche von uns beiden, also war er der Schauspieler, währenddessen meine Rolle immer das Filmen, Regie Filmen und Nachbearbeiten war. Außerdem habe ich sehr viele Ideen für Filme aufgeschrieben, bis ich irgendwann bemerkte, dass ich doch all meine Gedanken und Ideen realisieren könnte, indem ich Regisseur werde und Filme mache. Aufgrund meiner abgelegenen Heimat gab es nie Möglichkeiten für mich einfach Praktika an Filmsets zu machen oder ähnliches. Also fing ich an mit den Mitteln und Freunden die ich habe Kurzfilme zu machen und eigene Drehbücher zu schreiben, bis mir eins klar wurde: Ich muss in eine Großstadt ziehen. Am besten sogar raus aus Deutschland, was auch schon immer ein Wunsch von mir war. Zugegeben als Erstes wollte ich nach China, dann nach Japan und schließlich setzte sich Südkorea durch, was die ganz klar richtige Entscheidung war. Hier in Südkorea habe ich an anderen Filmsets geholfen, fing an meine eigenen Projekte zu realisieren und wagte gleichzeitig auch den Schritt als Model und Komparse vor die Kamera.

Aktuell arbeitest du an dem Film mihaeng. Kannst du ein paar Worte zu dem Film sagen und erzählen wie es zu dem Film kam?
Als Cineast habe ich meine ganz eigene Regel vor Filmen so wenig wie möglich über den Film zu wissen oder auch anderen zu erzählen. Deswegen möchte ich nicht mehr erzählen, als der Titel es schon tut. Das Genre ist ein Mix aus Crime und Comedy gewürzt mit ein kleines bisschen Action und Liebesdrama. Das Mixen von Genre ist eines von vielen Dingen für die mich das koreanische Kino inspirierte. Der Film wird Ende April auf meinem Youtube Kanal hochgeladen. Kleine Einblicke sind auf meinem Instagram Account zu finden.

Ist es als ausländischer Regisseur in Korea nicht noch einmal besonders schwer? Welche Erfahrungen hast du in der Zusammenarbeit mit einem multikulturellen Team gemacht und wie hast du dein Team kennengelernt?
Meine Schauspieler und alle Mitwirkenden lernte ich online oder durch andere Filmprojekte kennen. Sprachlich hatte ich kaum Probleme da meine koreanischen Schauspieler und Freunde aktiv und ordentlich daran gearbeitet haben alles zu verstehen. Ganz im Gegenteil, ich sah es als Challenge und war entschloss den Film auch weder auf Englisch noch Deutsch, sondern auf Koreanisch zu drehen. Es gab nie Missverständnisse, nur zeitliche Probleme die für etwas Druck sorgten, wie beispielsweise bei der Suche nach Drehorten. Für viele Locations hatte ich bereits einen Ort im Kopf, da ich oft beim Spazieren gehen oder alltäglichen Dingen die Inspiration für Szenen vor Ort bekam. Die Orte waren also vor den Szenen da, nicht anders herum. Nur für eine Szene in der Bar musste man sich mehr anstrengen, doch mit viel Hilfe meiner Freunde, konnten wir auch dieses Problem überwältigen. Das positivste Erlebnis des Projekts ist kein Moment an sich, sondern die Magie als alle Personen die ich als Freunde ins Herz schloss, zusammen arbeiteten, um das Beste daraus zu machen. Der Moment, wenn viele schlaue Köpfe zusammenarbeiten und man das Projekt dadurch wachsen sieht.

Gibt es zukünftige Projekte auf die du dich besonders freust? Kannst du uns da vielleicht ein Sneak-peek geben worauf sich die Leser:innen freuen können?
Meine Ziele sind es mein Leben und meine Karriere in Korea weiter auf und auszubauen. Ich hoffe, dass ich mit vielen, neuen, inspirierenden Personen zusammenarbeiten kann und im Idealfall andere Leute mit meinen Werken inspirieren kann, so wie sie es mit mir taten. Außerdem wäre ich sehr froh irgendwann meinen eigenen Film im Busan Cinema Center erleben zu können.

Wie kann man deine Reise am besten verfolgen?
Der Beste Weg dafür ist mir auf Instagram zu folgen wo ich alles poste und auch gerne Fragen und Nachrichten beantworte.
Mein Instagram findet ihr unter https://www.instagram.com/j4n.momo/.
Mein YouTube findet ihr unter https://www.youtube.com/@Tori-hk4cw/videos.

Vielen Dank für das interessante Interview.

Unsere Folge mit und über Jan findet ihr mit einem Klick direkt hier:

Als deutsche Schauspielerin in Korea
Blog: Hier geht es zum Blogpost der Episode

*CREDITS
Moderation: Alyssa Dudda, Andrea Koschan
Interviewer: Alyssa Dudda
Interviewee: Jan Schmieder
Schnitt: Alyssa Dudda, Marie Awe

Viel Spaß beim Zuhören und bis bald!

*Alyssas Blog findet ihr hier:
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*Andreas Blog findet ihr hier:
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