(von Benjamin Spindeldreier)

Während der Studienkonferenz lag der Fokus der Gruppe 1 auf den internationalen Beziehungen zwischen der Europäischen Union und Südkorea. Dabei wurden sowohl die bilateralen als auch die multilateralen Aspekte der Kooperation untersucht. Die Gruppe diskutierte, auf welchem Gerüst die Beziehungen bisher aufbauten. Zum einen wurden das Framework Agreement (2010), das Free Trade Agreement (2011) und das Crisis Management Participation Agreement (2016) in diesem Zusammenhang näher beleuchtet. Zum anderen wurden die oft in Lektüre und Reden angesprochenen common values diskutiert. Die Teilnehmer debattierten darüber, welche diese sind und wie sie auch in der Realität für uns sichtbar werden.

Ein weiteres Thema waren die Felder, in denen zum jetzigen Stand bereits Kooperation zwischen der EU und Südkorea stattfinden. Herausgearbeitet wurden die engen wirtschaftlichen Verflechtungen, der Austausch von Innovationen und der rege kulturelle Austausch beider Regionen. Dies reflektiert sich ebenfalls im diesjährigen 60-jährigen Jubiläum der EU-Korea Beziehungen auf verschiedenste Weise.

Die Fragen, wie sich die Kooperation in multilateralen Themen und in der Zukunft zeigen könnte, hat die Arbeitsgruppe mit Prof. Kim Sihong von der Hankuk University of Foreign Studies besprochen. Professor Kim hat der Gruppe innerhalb einer halben Stunde einen phänomenalen Vortrag über die EU-Korea Beziehungen gehalten, von dem die Arbeitsgruppe sehr viel mitnehmen konnte. Schlüsselpunkte seines Vortrags waren, dass Südkorea von der EU eher stiefmütterlich als Partner behandelt wurde. Der Fokus in der Region Ostasien lag bis jetzt auf Japan. Das Hauptaugenmerk der Beziehungen wird auch in Zukunft auf bilateralen Themen wie Wirtschaftsbeziehungen und Wissensaustausch liegen (Greenpartnership und Digitalpartnership). Professor Kim könnte sich aber vorstellen, dass die EU und Südkorea in Zukunft auf der internationalen Bühne mehr zusammen agieren. Der Vorschlag von ihm war eine Erweiterung der G7 auf G10, damit auch kleinere Partnerländer wie Südkorea sich mehr engagieren könnten. 

Der Workshop war insgesamt ein voller Erfolg, auch wenn die wenigsten Mitglieder der Gruppe schon mit dem Thema vertraut waren. Alle haben fiebernd mitdiskutiert und super Fragen gestellt. Viele Mitglieder der Gruppe haben im Laufe der Arbeitsphase Themen gefunden, die sie persönlich sehr angesprochen haben, und möchten sich privat weiter einlesen.