Projekt Beschreibung

(von Johannes Hollunder zum Einführungsseminar 2023)

     

Im Rahmen des Einführungsseminars für das diesjährige Deutsch-Koreanische Juniorforum haben wir an einer Diskussionsveranstaltung über eine mögliche Wiedervereinigung beider koreanischer Staaten teilgenommen, die von der Friedrich-Naumann-Stiftung Für die Freiheit organisiert wurde. Diese schloss sie thematisch an ein Seminar des Netzwerks Junge Generation an, das Anfang September in Dresden stattgefunden hat. Neben unserer deutschen Gruppe nahmen auch interessierte Koreaner:innen an der Veranstaltung teil.

   

Die Veranstaltung begann mit verschiedenen Input-Vorträgen, u.a. von Martin Dulig, Co-Vorsitzender des Deutsch-Koreanischen Forums und Sächsischer Minister für Wirtschaft, Verkehr und Arbeit, der über seine Jugend in der DDR und eine Erfahrung von der Deutschen Wiedervereinigung gesprochen hatte. Anschließend gab es die Möglichkeit, Fragen an die Referent:innen zu stellen und mit den anderen Teilnehmenden zu diskutieren.

  

Die Vielfalt der Perspektiven zum Thema war faszinierend. Deutschland und Südkorea haben beide die Erfahrung der Teilung gemacht, aber nur Deutschland hat auch seine Wiedervereinigung erlebt. Angesichts der langen Dauer der Teilung und der wachsenden Distanz zwischen den koreanischen Staaten herrscht in Südkorea heute kein Konsens mehr darüber, ob und wie eine Wiedervereinigung überhaupt gewünscht wird. Insofern war es spannend, die Perspektive junger Koreaner:innen aus erster Hand zu hören und mit ihnen ins Gespräch zu kommen.

Die Veranstaltung hat mir gezeigt, dass eine Wiedervereinigung beider koreanischer Staaten auf vielen verschiedenen Ebenen gedacht werden muss: Wie kann man eine gemeinsame Gesellschaft schaffen? Wie sollte ein möglicher vereinigter koreanischer Staat politisch aufgebaut sein? Wie überbrückt man wirtschaftliche und kulturelle Unterschiede? Es wurde deutlich, dass der Weg zu einem vereinigten Korea nicht mit der Gründung eines gemeinsamen Staates beendet ist, sondern dass eine mögliche Wiedervereinigung eine Vielzahl neuer Herausforderungen mit sich bringt. Die Veranstaltung bot eine gute Gelegenheit zum Austausch und ich würde mich freuen, wenn es auch in Zukunft ähnliche Formate gibt.