Drittes Thesenpapier des Netzwerk Junge Generation Deutschland-Korea
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Abstract
Bei der Diskussion um die gesundheitlichen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf den Menschen sind nicht nur die direkten, sondern auch indirekten Konsequenzen zu berücksichtigen. Neben Aspekten wie dem Post-Covid-Syndrom (Long-Covid) oder dem PIMS-Syndrom (bei speziell Kindern) zeigen sich auch schwerwiegende Beeinträchtigungen in der mentalen Gesundheit. Kinder und Jugendliche erscheinen hiervon am stärksten betroffen. Erforderliche Einschränkungen im Sozialleben haben weitreichende Auswirkungen auf die Entwicklungsprozesse junger Menschen. Beispielsweise lassen die vielschichtigen An- und Überforderungen der Krise für Eltern und Erziehungsberechtigte das Risiko für körperlichen und emotionalen Missbrauch Kinder und Jugendliche ansteigen. In der logischen Folge nehmen psychische und psychosomatische Auffälligkeiten bei den Jüngeren zu. Außerdem macht die COVID-19-Pandemie bestehende wirtschaftliche bzw. soziale Ungleichheiten in unserer Gesellschaft deutlich sichtbar. Zum Beispiel sind junge Frauen und Kinder aus armutsbetroffenen Familien besonders anfällig, von den negativen Folgen der Pandemie betroffen zu sein. Darüber hinaus leiden die sozialen Beziehungen derer, die sie für ihre Entwicklung am meisten benötigen. Und die alternative Kommunikation über soziale Medien stellt keinen Ersatz für “echte” zwischenmenschliche Beziehungen dar. Ein gesamtgesellschaftlicher Ansatz ist nötig, um die mentalen Belastungen zu mindern und im besten Fall präventiv entgegenzuwirken. Um das zu erreichen sollte der mentalen Gesundheit junger Leute vor allem auf politischer Ebene mehr Bedeutung zugesprochen werden. Um schließlich adäquate Lösungen zu erarbeiten und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, bedarf es allerdings der Beteiligung aller Akteure des Gesundheitswesens.