(von Eva Schmiederkal)
Vom 12.07. bis 14.07.2024 fand im idyllischen Berlin-Wannsee der diesjährige Netzwerk-Workshop unter dem gesellschaftlich wichtigen und relevanten Thema „Grenzen überwinden: Migration im Fokus“ statt. Die übergreifende Frage, auf die der Workshop ausgerichtet war, lautete: „Wie kann eine zukunftsorientierte Migrationspolitik in Deutschland und Korea aussehen, und welche Rolle können unsere Gesellschaften und jüngere Generationen dabei spielen?“ Das Ziel war es, der jungen Generation eine Plattform abseits der Medien zu bieten, um direkten Austausch zu fördern und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten, um das vielschichtige Thema der Migration im Rahmen der Deutsch-Koreanischen Beziehungen zu thematisieren.
Ein wesentlicher Fokus des facettenreichen Themas lag auf der politischen Ausgestaltung von Migrationsdiskursen sowie der Entwicklung der vergangenen Jahre im politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Kontext Deutschlands und Koreas. Es wurde ebenfalls die gesellschaftliche Akzeptanz in beiden Ländern untersucht, insbesondere wie es um die Akzeptanz von MigrantInnen steht, wo und wann Diskriminierung und Inklusion, ob strukturell oder auf individueller Ebene, auftreten und wie sich diese Aspekte auf das gesellschaftliche Zusammenleben auswirken.
Der Einstieg fand am Freitagabend mit dem gemeinsamen Anschauen von Dokumentation über Migration in Südkorea statt. Angeregt durch die Impulse der Dokumentation, trafen die Teilnehmenden des Workshops dann bei einem Panel-Talk auf Marcel Hopp, Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses, der sich mit ihnen vertieft über das Thema unterhielt. Unter anderem wurde der Kontrast zwischen politischer Gestaltung auf politischer Ebene und Alltagssituationen aufgegriffen. Sichtlich engagiert und neugierig wollten die Teilnehmenden auch erfahren, was die Gesellschaft und sie selbst tun können, um diesen Diskurs und die Entwicklung nachhaltig voranzubringen.
Der nächste Tag begann mit einem gemeinsamen Frühstück, bevor sich die Teilnehmenden in Gruppen zusammenfanden, um sich mit einem der vier Kernthemen zu beschäftigen.
Unter der Prämisse „Von jungen Leuten für junge Leute“ wurden die Gruppen von Mitgliedern des Netzwerks angeleitet, und koreanische ExpertInnen und AktivistInnen wurden zugeschaltet, die zu bestimmten Aspekten von Migration ihr Wissen und ihre Erfahrungen mit der jungen Generation teilten.
Am Nachmittag fand ein weiterer Panel-Talk mit Dr. Jonas Wiedener, Mitarbeiter im Wissenschaftszentrum Berlin, und Nataly Jung-Hwa Han vom Korea Verband statt. In dieser Runde brachte Dr. Wiedener seine Expertise aus der wissenschaftlichen Betrachtungsweise ein, während Nataly, aufgrund ihrer eigenen Erfahrung mit Migration und Deutschland und jahrelanger aktivistischer Aktivitäten im Rahmen ihres Verbandes, die Thematik auf der Alltagsebene und somit nah an den Betroffenen aufgriff. Diese unterschiedlichen Perspektiven ermöglichten eine lebhafte und anregende Gesprächsdynamik.
Abschließend wurden im großen Kreis die Ergebnisse der einzelnen Gruppen präsentiert und besprochen. Die Auseinandersetzung mit der Migrationsthematik waren intensiv, doch genauso intensiv war das Engagement der Teilnehmenden, welches sich stark in ihren Ergebnissen widerspiegelte.
Der Samstag klang bei einem koreanischen BBQ in ausgelassener und gemeinschaftlicher Atmosphäre aus, bei denen sich die Teilnehmenden über den Workshop und ihre gesammelten Eindrücke austauschten und Pläne für das nächste Wiedersehen schmiedeten.