Die konservative südkoreanische Regierung plant die Einrichtung eines Fonds zur Entschädigung ehemaliger koreanischer Zwangsarbeiter in japanischen Unternehmen im zweiten Weltkrieg. Präsident Yoon sagte am 1. März, dem Jahrestag der Protestbewegung gegen die japanische Kolonialmacht, Japan habe sich vom militaristischen Aggressor zu einem Partner gewandelt.
„Damit verdeutlichte Yoon die neue Sicht auf die Dinge: Der Besatzer von gestern ist Partner für heute und morgen. Die Verbrechen der Vergangenheit werden Thema bleiben und müssen es auch. Sie dürften der weiteren Entwicklung der Beziehungen aber nicht im Weg stehen“, sagt Thomas Yoshimura, Leiter der Konrad Adenauer Stiftung in Seoul, ein Mitglied des Deutsch Koreanischen Forms und Mentor im Netzwerk Junge Generation Deutschland-Korea.
Der südkoreanische Außenminister Park Jin, den der Vorsitzende des Deutsch-Koreanischen Forums e.V. , Hartmut Koschyk, seit langem kennt und zuletzt bei seinem Besuch in Seoul im Jahre 2021 traf, spricht von einem „neuen und historischen Fenster für eine gemeinsame Zukunft jenseits von Konflikt und Hass“ zwischen dem ehemaliger Besatzer Japan und der Republik Korea und einer „letzten Chance“. „Wir müssen diesen Teufelskreis im nationalen Interesse und für das Volk durchbrechen.“ Japan und Korea stehen in der veränderten Weltlage vor zu vielen gemeinsamen Herausforderungen. Insbesondere auf den Feldern Sicherheit und Wirtschaft müssen die beiden engen Verbündeten der USA zur Bewältigung von globalen Herausforderungen kooperieren.
Zwar forderte der Außenminister die japanische Regierung auch zu einer umfassenden Entschuldigung auf, da es jedoch nicht geplant ist, dass in den Fonds auch Geld aus Japan fließt, wird diese Initiative von Kritikern teils hart kritisiert und als „Kapitulation der Regierung“ oder „Sieg für Japan auf ganzer Linie“ bezeichnet. Lee Jae Myung, der Anführer der oppositionellen Demokratischen Partei nannte die Initiative auf einer Parteiversammlung gar „die größte Demütigung und den größten Schandfleck in der Geschichte der Diplomatie“. Es ist also mit einer scharf und emotional geführten Debatte und großen Protestbewegung zu rechnen.
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