Der Bundesvorstand der Deutsch-Koreanische Gesellschaft e.V. beschloss auf seiner letzten Vorstandssitzung, dem ehemaligen Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesministerium der Finanzen, Herrn Hartmut Koschyk, für seine hervorragende Leistungen im kulturellen Bereich und vielfältigen Verdienste um die deutsch-koreanischen Beziehungen in diesem Jahr den Mirok Li-Preis zu verleihen.

„Wie kaum ein Anderer in Deutschland“ habe sich Koschyk über Jahrzehnte „um die Pflege, den Austausch und die nachhaltige Vertiefung der deutsch-koreanischen Beziehungen auf kulturellen, kultur- und gesellschaftspolitischen Gebieten in herausragender Weise verdient gemacht“, begründet der Bundesvorstand seine Entscheidung.

Seit 1999 ehrt der Mirok Li-Preis alljährlich herausragende Persönlichkeiten der deutsch-koreanischen Kulturbeziehungen und wird im Wechsel von der Deutsch-Koreanischen Gesellschaft in Berlin und der Koreanisch-Deutschen Gesellschaft in Seoul verliehen.

27 Jahre war Hartmut Koschyk als direkt gewählter Abgeordneter im Deutschen Bundestag. Er war Parlamentarischer Geschäftsführer seiner CSU-Landesgruppe und später als Parlamentarischer Staatssekretär sogar Teil der Bundesregierung. Während seiner politischen Karriere machte er sich jedoch vor allem auch in Korea einen Namen. Er ist Gründungsmitglied des Deutsch-Koreanischen Forums und übernahm im Jahr 2006 den deutschen Ko-Vorsitz dieses regierungsberatenden Gremiums von Dr. Theo Sommer. Über lange Jahre führte er aber auch als Vorsitzender die deutsch-koreanische Parlamentariergruppe im Deutschen Bundestag und war Teil eines koreanischen Beratergremiums zu außenpolitischen Aspekten der Wiedervereinigung. Aufgrund seiner zahlreichen Reisen nach Nord- wie Südkorea und seiner exzellenten Kontakte in beiden Ländern machte sich Koschyk als gefragter Koreafachmann einen Namen.

Erst vor wenigen Monaten gab er den deutschen Ko-Vorsitz des Deutsch-Koreanischen Forums ab. Die ihm nun durch die Deutsch-Koreanische Gesellschaft verliehene Auszeichnung des Mirok Li-Preises freut Koschyk besonders, leitete er die Geschicke des Vereins doch als Präsident über viele Jahre lang selbst. Er kennt die Bedeutung des Preises, seine Stifter und Preisträger daher sehr gut und hat ihn zahlreichen honorigen Persönlichkeiten der deutsch-koreanischen Kulturbeziehungen einst selbst überreichen dürfen.

Der Schriftsteller Mirok-Li wurde Ende des 19. Jahrhunderts in der Provinz Hwanghae, also im heutigen Norden der koreanischen Halbinsel, geboren und beteiligte sich aktiv am Kampf gegen die japanischen Besatzer. 1920 floh Li über Shanghai nach Deutschland, wo er zunächst Medizin studierte und anschließend unter anderem in Botanik und Zoologie promovierte. Er machte sich in der Mitte des 20. Jahrhunderts aber vor allem als Schriftsteller einen Namen und wurde gelegentlich als „Thomas Mann Koreas“ bezeichnet. Sein autobiografischer Roman, „Der Yalu fließt“, ist in Deutschland und Korea bekannt und wurde hierzulande sogar als „Buch des Jahres“ ausgezeichnet. Nicht zuletzt, weil er es mit einfacher Sprache trefflich verstand, beim Leser kraftvolle Bilder zu erschaffen.

Wann und wo genau, die Verleihung des diesjährigen Mirok Li-Preises an Herrn Hartmut Koschyk stattfinden wird, ist derzeit noch nicht bekannt.