(Von Felix Leitmeyer)
Wenn man Thomas Yoshimura nach den politischen Verhältnissen auf der koreanischen Halbinsel fragt, spürt man schnell seine tiefe Verwurzelung in diesem Thema. So präzise sind seine Antworten, so detailreich seine Beschreibungen. Bei einem Abendessen am 20. September bekamen wir die Gelegenheit, Yoshimura zuzuhören, uns ein umfassendes Bild von Südkoreas Politik, Wirtschaft und Kultur malen zu lassen.
Yoshimura steht an der Spitze des Büros der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) in Seoul. Die Stiftung zeigt seit 1978 Präsenz in Korea und verfolgt den Anspruch, ihre Arbeit sowohl an den Interessen und Bedürfnissen Koreas als auch an den Grundsätzen und aktuellen Schwerpunktthemen der Stiftung auszurichten. Laut eigener Aussage strebt die KAS danach, einen Beitrag zur Sicherung und Mehrung von Frieden, Freiheit und Wohlstand in Europa und in der Welt zu leisten. Die Stiftung hat sich verpflichtet, die transatlantischen Beziehungen zu bewahren und zu stärken, sich gegen alle Formen des Extremismus, des Antisemitismus und des Rassismus zu stellen. Mit diesen Zielen vor Augen leistet Yoshimura, unterstützt von der KAS, einen entscheidenden Beitrag zur Stärkung des demokratischen Diskurses in Korea und zur Entwicklung von Lösungsansätzen für die vielfältigen Herausforderungen auf der koreanischen Halbinsel.
Yoshimura scheint beinahe jedes Detail der koreanischen Politik zu kennen. Das liegt sicherlich auch daran, dass er nicht nur aus koreanischer Perspektive spricht, sondern auch in anderen asiatischen Ländern profundes Wissen erworben hat. Seine berufliche Laufbahn führte ihn durch diverse Länder Süd- und Ostasiens, wodurch er ein tiefgreifendes Verständnis für die politischen und gesellschaftlichen Dynamiken dieser Region entwickeln konnte. Yoshimura scheint beinahe jedes Detail der koreanischen Politik zu kennen. Das liegt sicherlich auch daran, dass er nicht nur aus koreanischer Perspektive spricht, sondern auch in anderen asiatischen Ländern profundes Wissen erworben hat. Seine berufliche Laufbahn führte ihn durch diverse Länder Süd- und Ostasiens, wodurch er ein tiefgreifendes Verständnis für die politischen und gesellschaftlichen Dynamiken dieser Region entwickeln konnte. Seit 2020 bringt er diese Expertise bei der KAS in Korea ein und widmet sich den zentralen Themen und Herausforderungen der koreanischen Halbinsel.
Im Rahmen unserer Studienreise mit dem Netzwerk Junge Generation Deutschland-Korea, die sich in diesem Jahr dem Schwerpunkt Multilateralismus widmet, hatten wir die Ehre, Yoshimura zu treffen und von seinem umfangreichen Wissen zu profitieren. Wir erhielten tiefe Einblicke in verschiedene Organisationen, um zu verstehen, wie multilaterale Ansätze zur Sicherung des Friedens in Südkorea aussehen könnten.
Die Studienreise zielte darauf ab, Südkorea als globalen Akteur umfassend zu verstehen. Daher war das Treffen mit Yoshimura ein essentieller Bestandteil des Programms. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte die Gruppe bereits zahlreiche Organisationen und Einrichtungen besucht, um ein ganzheitliches Verständnis für die vielfältigen Herausforderungen und Chancen in der Region zu entwickeln. Yoshimuras Analysen halfen uns, die verschiedenen Eindrücke und Informationen zu ordnen und miteinander zu verknüpfen.
Besonders beeindruckend war die offene Form des Gesprächs. Yoshimura nahm sich viel Zeit, auf die unterschiedlichen Fragen der Teilnehmer:innen einzugehen, was zu einer intensiven Diskussion über die komplexen politischen, wirtschaftlichen und gesell-schaftlichen Fragestellungen führte, die den Alltag auf der koreanischen Halbinsel prägen.
Yoshimura gab tiefe Einblicke in die aktuellen Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea, diskutierte die Politik von Präsident Yoon Suk-yeol und erörterte die Möglichkeiten und Herausforderungen in der Zusammenarbeit zwischen bilateralen Akteuren wie der Europäischen Union, den USA und Südkorea.
Auch innerkoreanische Themen kamen zur Sprache. So beleuchtete er die jüngsten politischen Veränderungen in Südkorea selbst, die Herausforderungen für Demokratie und Zivilgesellschaft. Er sprach über populistische Tendenzen innerhalb verschiedener politischer Gruppierungen und analysierte die Einflüsse verschiedener Stakeholder auf die südkoreanische Politik.
Die Fähigkeit Yoshimuras, komplexe Sachverhalte einfach und verständlich zu vermitteln, machte den Abend zu einem lehrreichen Erlebnis. Er zeigte nicht nur ein tiefes Verständnis für die historischen und politischen Zusammenhänge, sondern auch für die kulturellen Nuancen, die Südkoreas Politik und Gesellschaft prägen. Seine Sichtweise war nicht nur analytisch, sondern auch empathisch, was für uns als internationale Besucher eine neue Perspektive eröffnete.
Yoshimura betonte die Bedeutung von Dialog und Austausch zwischen verschiedenen Kulturen und Nationen. Er unterstrich, wie wichtig es ist, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken und sich mit unterschiedlichen Sichtweisen auseinanderzusetzen. Diese Offenheit für andere Perspektiven ist ein zentrales Element der Arbeit der KAS in Korea und spiegelt sich in Yoshimuras Ansatz wider.
Am Ende des Abends wurde allen Teilnehmer:innen klar: Die Diskussion mit Yoshimura ging weit über das hinaus, was man von einem typischen Vortrag erwarten könnte. Sie bot uns besondere Einblicke in die politische Landschaft Koreas und ließ uns mit einem vertieften Verständnis und vielen neuen Impulsen zurück.